: Haftverschonung abgelehnt
PHNOM PENH dpa ■ Die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagte frühere Sozialministerin des Rote-Khmer-Regimes in Kambodscha bleibt hinter Gittern. Das Völkermordtribunal in Phnom Penh lehnte den Antrag von Ieng Thirith auf Haftverschonung am Mittwoch ab. Die 76-Jährige hatte Gesundheitsgründe angeführt. Sie hatte die Anklage zuvor zurückgewiesen. Sie sei nicht dafür verantwortlich, dass während der Schreckensherrschaft bis zu zwei Millionen Menschen umkamen. Ieng Thirith, die an der Sorbonne in Paris englische Literatur studiert hat, gehörte dem Zentralkomitee der Roten Khmer an. Neben Ieng Thirith sind auch ihr Mann Ieng Sary, der frühere Außenminister, sowie drei weitere frühere Führungskräfte der Roten Khmer vor dem Tribunal angeklagt. Alle haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Gericht hat bislang alle Anträge auf Haftverschonung abgelehnt. Die Prozesse sollen im Laufe des Jahres beginnen.