Hafenbahn : Moorburg steckt in der Schlinge
Dem Runden Tisch Moorburg/Hohenwisch machen Pläne des Senats Sorgen, die neue Strecke der Hafenbahn nicht durch den Harburger Binnenhafen zu führen, sondern um Moorburg herum. Das Dorf wäre dann auf drei Seiten von den Gleisen umschlossen. Drei Züge in der Stunde würden es ausgiebig beschallen. „Eine derartige Trassenführung wäre für den Ort von einer ungeheuren Brutalität“, warnt der Runde Tisch. Sie werde den Widerstand der Moorburger hervorrufen, die ein Interesse daran hätten, „nicht schwer beschädigt zu werden durch Projekte, die den Abriss Moorburgs für den Hafen vorwegnehmen“.
Moorburg liegt im Hafenerweiterungsgebiet, erhielt vom rot-grünen Senat 1998 aber eine Bestandsgarantie bis 2035. Trotzdem fühlen sich die Moorburger unter Druck: Weil der Containerverkehr im Hafen explosionsartig wächst, plant der Senat einen neuen Terminal auf Steinwerder. Die dortigen Firmen wehren sich aber gegen einen Umzug. Mit dem Umschlag wächst der Verkehr ins Hinterland, weshalb die Port Authority die Hafenbahn ausbauen möchte.
Ein erster Vorschlag sah vor, die Züge vom Bahnhof Alte Süderelbe westlich der Autobahn bis auf Höhe der Ausfahrt Moorburg fahren, dort Richtung Harburg schwenken und kurz vor dem Stadtentwicklungsgebiet Harburger Binnenhafen die Süderelbe überqueren zu lassen. Aus Harburger Sicht würde das die Stadtentwicklungspläne an dieser Stelle zunichte machen. Die jetzt ins Spiel gebrachte Variante würde östlich der Autobahn in einer viel engeren Schleife um Moorburg herum zur Kattwykbrücke führen. Sie soll eine Zwischenlösung bis zum Bau einer neuen Brücke im Harburger Seehafen sein. Der Runde Tisch hält das für unglaubwürdig. knö