HARTER WINTER IN DEUTSCHLAND : Mindestens sieben Kältetote
HAMBURG | Mindestens sieben Obdachlose sind in diesem Winter in Deutschland bereits erfroren. Die Toten seien Männer im Alter zwischen 42 und 62 Jahren gewesen, so die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Bielefeld. Die meisten Obdachlosen starben demnach in kleinen und mittelgroßen Städten, wo die Hilfsangebote nicht ausreichend seien.
Die Wohnungslosenhilfe fordert die Öffnung von U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen als Schlafstätten sowie bessere Obdachlosenasyle. In Deutschland lebten 2008 rund 132.000 Menschen auf der Straße. Wegen der anhaltenden Kälte ist die Nachfrage nach Schlafplätzen in Städten gestiegen. So wurde auch in Hamburg das Winternotprogramm wegen des Andrangs bereits leicht aufgestockt. Auch Berlin meldete bereits zahlreiche Hilfesuchende, darunter viele Osteuropäer, die in ihrer Heimat kaum Hilfsangebote fänden. Ärzte behandeln vor allem Unterkühlungen und Lungenentzündungen. In der Hauptstadt gibt es 70 Einrichtungen, die im Rahmen der Kältehilfe Notübernachtungen, Nachtcafés oder Suppenküchen anbieten. (dpa)