HAMBURGER SZENE VON MARCO CARINI : Der Sympath mit der Platte
Die Journalisten sind gespannt: Wie wird er sich schlagen, der neue St. Pauli-Trainer, bei seinem ersten Auftritt? Dann erscheint André Schubert, lässig im grauen Rolli, polierte Platte, und kommt gleich zum Punkt: Nein, Stani könne und wolle er nicht ersetzen – „auch nicht frisurentechnisch. Ich trage das Haar nun mal offener!“
Das Eis ist gebrochen. Wirklich keine Angst vorm langen Schatten des Kiez-Idols Holger Stanislawski, der sich nach Hoffenheim weggemacht hat? „Wie soll der Schatten denn von Hoffenheim bis hier reichen – so tief kann die Sonne gar nicht stehen“, kontert Schubert. Schlagfertig ist er ja.
Sein Plan sei, nicht nur offensiv, sondern in der zweiten Liga auch „oben mitzuspielen“. Seine neuen Spieler sollen die „Piranhas im Haifischbecken“ der zahlungskräftigeren Zweitligisten sein, sagt Schubert. „Kurz schütteln“ nach dem Abstieg, okay, aber dann mit „Freude, Spaß, Aggressivität und Leidenschaft“ rein in die zweite Liga.
Weniger was Schubert sagt, sondern wie er es sagt, gibt einem das Gefühl, dass der 39-Jährige das wirklich schaffen könnte. Schubert ist einer, der ans Millerntor passt.