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Archiv-Artikel

gal & goetsch Grünes Selbstbewusstsein

Er ist fast schon beängstigend, der Überschwang, mit dem Hamburgs Grüne in die Neuwahl ziehen. Noch nie in ihrer gut 20-jährigen Geschichte präsentierte die GAL sich so geschlossen und so selbstbewusst wie zurzeit. Das hat gute Gründe, birgt aber auch das Risiko, zu hoch gesteckte Ziele zu verfehlen.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Ebenso unübersehbar wie verständlich ist der Drang, die unsäglichste aller Hamburger Regierungen zur Fußnote in der Geschichte werden zu lassen, nur zu verständlich ist der Wunsch, in dieser Stadt endlich zu gestalten. Der Unterschied zu früher ist ein doppelter.

Die GAL ist überzeugt, aus der Niederlage 2001 und den Fehlern in der ersten rot-grünen Koalition gelernt zu haben, und sie ist sich sicher, die einzige ernsthafte Opposition gegen Schwarz-Schill gewesen zu sein.

Zum Zweiten speist grünes Selbstbewusstsein sich aus dem Umstand, dass der potenzielle rote Partner weiterhin orientierungslos vor sich hin schwächelt. Nur mit der GAL kann SPD-Kandidat Thomas Mirow Bürgermeister werden, und das heißt: zu grünen Bedingungen.

Den Glauben an die eigene Stärke spiegelt die Liste wieder: Gestandene Kämpen und trotz ihrer Jugend durchweg bereits routinierte BezirkspolitikerInnen, angeführt von einer Frau, die als Einzige dem Personenkult um Ole von Beust Paroli zu bieten imstande ist.

Die GAL kann in der Tat siegessicher in den Wahlkampf ziehen. Und wenn es zu Rot-Grün nicht reichen sollte, an GAL & Goetsch wird es nicht gelegen haben.