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Archiv-Artikel

Grüne dürfen sich nicht wegducken

betr.: Visa-Affäre und Fischer

Wenn konservative und pseudoliberale Medien nun unisono und mit publizistischen Trommelfeuer von den Grünen und Joschka Fischer den Kniefall und das Eingeständnis verlangen, dass das Eintreten für ein weltoffenes Deutschland ein fundamentaler Irrtum gewesen und Ausdruck eines naiven Gutmenschentums sei, dann dürfen die Grünen sich jetzt in der Tat nicht wegducken, sondern müssen um ihrer eigenen Raison d’être dagegenhalten. Wankelmut in dieser Frage – bei der einen oder anderen Äußerung aus dem Munde grüner SpitzenpolitikerInnen durchaus herauszuhören, wäre für die Grünen zu Recht existenzgefährdend.

Fischer mag arrogant, abgehoben und was auch immer sein, aber wo er Recht hat, hat er Recht: Bei der Visa-Affäre geht es zu vielen nicht um tatsächliche Fehler bei der Amtsführung des AA, sondern darum, die vielen kleinen rot-grünen Schritte, diese Republik an einer globalisierten Welt etwas anschlussfähiger zu machen, in einem Aufwasch wieder rückgängig zu machen. Dagegen müssen wir uns mit Joschka Fischer gemeinsam zur Wehr setzen.

ROGER PELTZER, Kerpen