: Grüne „Unabhängige“ formieren sich
Berlin (taz) - Die Grünen–Bundestagsabgeordneten, die „noch nie ein Strömungsetikett auf dem Bauch haben wollten“, hat die Fraktionssprecherin Bärbel Rust zusammen mit fünf Fraktionskolleginnen zu einem Treffen am Freitag nachmittag ins parteieigene Tagungshaus Wittgenstein bei Bonn eingeladen. Die Gruppe will sich jenseits von Realpolitikern und Fundamentalisten formieren. Als Ziel des Treffens bezeichnete es Bärbel Rust, die „Verkrustungen“ und „Feindbilder“ innerhalb der Partei aufzulösen. Bei dem Treffen soll die Frage diskutiert werden, ob es noch etwas anderes gibt als die beiden Flügel innerhalb der Partei, heißt es in der Einladung. Fraktionssprecherin Bärbel Rust betonte in diesem Zusammenhang, daß auf dem Parteitag der Grünen am vergangenen Wochenende in Duisburg von Ökologie „überhaupt keine Rede mehr“ gewesen sei. Es sei wichtig, sich darauf wieder zu besinnen und die Diskussion insgesamt zu „entkrampfen“. Die Fähigkeit zum Dialog müsse auch innerhalb der Fraktion erhalten bleiben. Ob sich die Gruppe fest institutionalisieren wird, hängt nach Einschätzung von Helga Brahmst–Rock, eine der einladenden Abgeordneten, jedoch sehr stark vom Verlauf des ersten Treffens ab. Dieses sei jedoch keinesfalls als ein Versuch anzusehen, ein drittes politisches Lager in der Fraktion zu bilden: „Meiner Einschätzung nach sind wir eher realpolitisch orientiert“.
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