: Grüne Delegation traf Gromyko und Schewardnadse in Moskau
Moskau (dpa) - Sowohl der sowjetische Staatschef Andrej Gromyko als auch Außenminister Eduard Schewardnadse haben in den Gesprächen mit Vertretern der Grünen in Moskau noch einmal auf das Goebbels–Zitat von Bundeskanzler Kohl hingewiesen. Schewardnadse habe erklärt, die Bemerkungen Kohls seien „eine Beleidigung für jede sowjetische Familie“, sagte Otto Schily am Freitag in Moskau. Nach den Worten von Sprecher Lukas Beckmann haben die Grünen ihre Anerkennung für die sowjetischen Abrüstungsvorschläge erklärt. Gleichzeitig hätten sie sich jedoch gegen das von der UdSSR beim Gipfeltreffen in Reykjavik vorgebrachte Junktim zwischen Vereinbarungen über eine Abrüstung und einer Begrenzung des SDI–Projekts der USA ausgesprochen. Weiter habe die Delegation Dokumente vorgelegt, aus denen laut Grünen–Sprecherin Jutta Ditfurth hervorgehe, daß die UdSSR entgegen entsprechenden UNO–Bestimmungen Uran auch aus Namibia bezogen habe. Die sowjetischen Gesprächspartner hätten dies zurückgewiesen, aber erklärt, daß Uran aus diesem Land möglicherweise unter falschen Etikettierungen in die UdSSR gelangen könnte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen