KNAPPER SAUERSTOFF : Großstädtisches Fischsterben nach Regen
In Folge des heftigen Regens zu Wochenbeginn ist es in Berlin an mehreren Stellen zu einem Fischsterben gekommen. Vor allem im Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal zwischen West- und Nordhafen, aber auch zwischen Spreekreuz und Gotzkowskybrücke sowie am Teltowkanal trieben insgesamt tausende Fische leblos im Wasser. „Die Ursache liegt in den Starkregen vom Montag und dem Überlaufen der Mischwasserkanalisation“, sagte Jens Puchmüller vom Fischereiamt am Donnerstag.
Regen- und Kanalwasser strömten ungeklärt aus den überfüllten Auffangbecken in die Spree und die Kanäle. Die mitgeschwemmten Nährstoffe wurden von den im bis zu 25 Grad warmen Wasser hochaktiven Mikroorganismen abgebaut. Der dazu benötigte Sauerstoff fehlt dann den Fischen.
„Besonders Flussbarsche, Plötzen und Bleie waren betroffen“, sagte Puchmüller. Erst im Herbst würden sich in diesen Bereichen neue Fische ansiedeln. „In Städten mit Mischwasserkanalisation wie Berlin wird uns das in warmen Sommern und nach Gewittern immer wieder betreffen.“ In weniger bebauten Gebieten wie am Müggelsee seien die Fische nicht bedroht. (dpa)