: Großmutter auf Seiten der Schüler
betr.: „Ihr solltet endlich mal an uns Schüler denken“, taz vom 11. 8. 04
Lieber Florian, ich denke an euch. Und gerade, weil ihr als Schüler keine Lobby habt, bin ich grundsätzlich auf eurer Seite.
[…] Als Großmutter mit drei Enkelinnen habe ich 1998 einen Einführungskurs zur neuen Rechtschreibung besucht – aus Interesse an der zu erwartenden neuen Sprachregelung und aus Solidarität zu meiner damals elfjährigen Enkelin, die umlernen musste. Von sinnvoll-logischen Vereinfachungen der neuen Rechtschreibung (wie die neue ss/ß-Schreibung) habe ich seitdem gern Gebrauch gemacht. Unsinnige bis lächerliche Neuschreibungen habe ich ignoriert. Ich kann mir das – als Erwachsene – leisten. Meine Enkelin, die nun mal Schülerin ist, konnte und kann das nicht.
Mein Vorschlag an die Herrschaften, die letztendlich das Sagen haben: 1. die Reform bleibt, es wird aber nachgebessert; und 2. wird abgestimmt, und zwar stimmen „nur“ SchülerInnen ab, das heißt die wirklich Betroffenen, die Altersklassen 5 bis 21 Jahre. Das meine ich bitterernst. […] ANNETT MEYER-ZAPKAMünchen