: Grenze blockiert
■ Bauern-Protest gegen Schweine-Quarantäne
Mehrere tausend Bauern haben am Montag die Blockade von Grenzübergängen nach Holland fortgesetzt und damit den Verkehr fast zum Erliegen gebracht. Sie protestieren gegen die Maßnahmen der Europäischen Union zur Bekämpfung der Schweinepest. Zu Zwischenfällen kam es nicht.
Nach Angaben eines Polizeisprechers blockierten am Mittag noch rund 2.200 Bauern mit rund 1.600 Fahrzeugen alle 15 Grenzübergänge von Ostfriesland bis in die Grafschaft Bentheim für Lastwagen, die aus den Niederlanden einreisen wollen. Der Autoverkehr wurde stockend durchgelassen. Am Morgen hatten Lastwagenfahrer auf niederländischem Gebiet mit Gegenblockaden begonnen.
Die Proteste hatten bereits am Sonntag abend unter dem Motto „Grenze in Flammen“ begonnen. An allen Grenzübergängen entzündeten die Landwirte Mahnfeuer. In der Nacht hatten sich rund 7.000 Bauern an den Aktionen beteiligt. Das befürchtete Verkehrschaos blieb nach Angaben des Polizeisprechers aus, da viele Lastwagen aus den Niederlanden bereits am Sonntag nachmittag die Grenze passiert hatten. Das Sonntagsfahrverbot war dafür extra aufgehoben worden.
Ursache der Demonstrationen ist das in der vergangenen Woche von der Europäischen Union beschlossene zunächst unbefristete Ausfuhrverbot von Schweinefleisch in einer Sperrzone von 20 Kilometern um den mit der Schweinepest verseuchten Tierbestand. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Karl- Heinz Funke (SPD) hat unterdessen angekündigt, daß sich die geplante Verarbeitung des betroffenen Tierbestandes zu Fleischkonserven verzögert. Durch neue Auflagen der Europäischen Union könnten nur Teilmengen von den Fleischverarbeitern aufgenommen werden. dpa
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