: Glückwünsche für einen Esel
BAGDAD afp ■ Anstelle des verschwundenen Saddam Husseins haben Einwohner von Bagdad gestern einen Esel mit Glückwünschen zum 66. Geburtstag überhäuft. „Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich nicht gezwungen, an den Zeremonien zu Saddam Husseins Geburtstag teilzunehmen“, freute sich der 24-jährige Ali. „Er war ein Diktator, nichts anderes als ein Esel, der Irak beherrscht hat.“ Alljährlich am 28. April hätten die meisten Iraker falsche Freude heucheln müssen. Wie es einem Geburtstagskind gebührt, sollten dem mit Fotos von Saddam beklebten Esel Blumen und ein Geburtstagskuchen dargebracht werden. Die Menge jubelt, als ein Mann einen Plastikbaum und ein Banner neben dem Tier aufstellt: „28. April, heute ist dein Geburtstag, du Verlierer!“ Getötet werde der Esel nicht, obwohl er „Saddam den Verbrecher“ darstelle: „Esel waren jahrelang genauso unterdrückt wie wir.“