Gift im Fluss : Dioxin vor den Deichen
Die Dioxinbelastung des Deichvorlandes der Elbe in Folge des Hochwassers 2002 ist nach Ansicht der Grünen im niedersächsischen Landtag ein „herber Schlag für die ohnehin schon strukturschwache Region“. Mit dem neuerlichen Elbhochwasser seien zusätzliche Dioxinfrachten zu erwarten, befürchten die umweltpolitische Sprecherin Dorothea Steiner und der Lüneburger Abgeordnete Andreas Meihsies. Die Landesregierung müsse endlich ein Sanierungskonzept vorlegen, forderten sie.
Rückstände des Krebs erregenden Giftes sind in Futtermitteln sowie im Fleisch von Rindern und Schafen gefunden worden, hatte das Landwirtschaftsministerium jetzt eingeräumt. Nach Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover seien in mehreren Proben die Grenzwerte überschritten worden.
Die Grünen fordern nun, es müsse sichergestellt werden, dass belastete landwirtschaftliche Produkte nicht in den Handel gelangen. Zudem müssten die Landwirte entschädigt werden, die „unverschuldet Opfer chemischer Altlasten geworden sind“. Auch müssten die anderen Bundesländer an der Elbe jetzt die Dioxinbelastung im Vorland ermitteln und ein gemeinsames Vorgehen abstimmen. „Es reicht allerdings nicht aus, nur die Daten auszutauschen“, finden Steiner und Meihsies. Erforderlich sei ein gemeinsames Vorgehen gegen die giftige Fracht auf den Wiesen: „Es muss endlich Schluss sein mit der Kleinstaaterei längs der Elbe.“ SMV