Gewerkschaft parteiisch?

Betr.: „Arbeits-Auftrag“, taz hamburg v. 29.12.2003

Die Äußerungen des Hamburger DGB-Landesvorsitzenden Pumm hat er wohl mehr als SPD-Bürgerschaftsabgeordneter getan.

Bei den Vergleichen der Arbeitslosenzahlen sucht er sich beliebige Monate aus. Für Deutschland gilt: Bei Amtsantritt der Regierung Schröder im Oktober 1998 waren 3.891.674 Arbeitslose gemeldet, im Oktober 2003 waren es 4.151.785 – also 260.111 mehr (abrufbar bei ver.di online)! Welchen volkwirtschaftlichen Zusammenhang sieht Herr Pumm zwischen der Zahl der Millionäre und der Arbeitslosenzahl? Offenbar kommt der DGB auch zum Jahreswechsel ohne das Schüren von Neidkomplexen nicht aus. Herr Pumm beklagt – zu Recht – die Situation des Lehrstellenmarkts. Wie ist denn eigentlich die Ausbildungsquote des DGB? Und wie soll bei über 40.000 Insolvenzen „die Wirtschaft“ verstärkte Ausbildungsleistungen durchführen? Es ist auch kein Geheimnis, dass unter Rot-Grün die Ausbildungsfähigkeit der Schüler – gerade der Hamburger Schulen – mehr als zu wünschen übrig ließ. Herr Pumm sollte seinen Appell an die GEW richten, damit aus dieser Ecke endlich einmal brauchbare Vorschläge für eine Verbesserung des Hamburger Schulwesens kommen.

Unabhängige Gewerkschaft? Herr Pumm beweist leider wieder einmal das Gegenteil. Bernd Anders