Gesundheitszustand verletzter Soldaten: Verwundete aus Afghanistan zurück
Die bei einem Anschlag in Afghanistan verwundeten deutschen Soldaten sind am Dienstag am Flughafen in Köln/Bonn gelandet. Nun sollen sie ins Bundeswehrzentralkrankenhaus kommen.
KÖLN/KOBLENZ dapd/epd | Ein Airbus der Luftwaffe hat am Dienstag drei der sechs bei einem Anschlag im afghanischen Talokan verwundeten Soldaten nach Deutschland gebracht. Die MedEvac-Maschine landete auf dem militärischen Teil des Köln/Bonner Flughafens in Wahn, wie ein Sprecher des Sanitätsführungskommandos in Koblenz auf Anfrage sagte. Von dort sollten die drei Soldaten zur Behandlung ins Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus gebracht werden.
Bei den drei Verwundeten handelt es sich dem Sprecher zufolge um den Kommandeur der Internationalen Schutztruppe Isaf in Nordafghanistan, Generalmajor Markus Kneip (55), um die 56-jährige Soldatin, die bei der Zusammenkunft gedolmetscht hatte und die schwerste Verwundungen erlitt, sowie um einen weiteren, 54 Jahre alten Soldaten. Über den genauen Zustand der drei Verwundeten wollen die Ärzte am Mittwoch in einer Pressekonferenz (11 Uhr) im Bundeswehrzentralkrankenhaus informieren.
Die drei anderen bei dem Anschlag verwundeten Soldaten erlitten den Angaben zufolge nur leichtere Verletzungen und sollen vorerst in Afghanistan behandelt werden. Die drei bei dem Anschlag getöteten Soldaten waren bereits am Montagabend nach Deutschland überführt worden.
An der zentralen Trauerfeier am Freitag in Hannover will den Angaben zufolge auch der verwundete Generalmajor teilnehmen, um dann nach einem dreiwöchigen Behandlungsaufenthalt in Deutschland auf seinen Posten in Afghanistan zurückzukehren. Zu der Trauerfeier werde auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet, sagte ein Truppensprecher. Ob auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) komme, sei noch offen. Zur Trauerfeier werde mit rund 600 Gästen gerechnet. Sie werde auch vor der Kirche über eine Großbildleinwand übertragen.
Bei dem Anschlag in Talokan waren auch mehrere Afghanen getötet oder verletzt worden. Das tödliche Attentat soll nach jüngsten Berichten nicht, wie zuerst vermutet wurde, von einem Selbstmordattentäter verübt worden sein. Ein Sprecher des afghanischen Geheimdienstes NDS erklärte, es habe sich um eine ferngezündete Bombe gehandelt, die in der Mauer des Gebäudes versteckt war.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich