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Gesetzliche KrankenkassenHohe Zusatzbeiträge erwartet

Die Krankenkassen erwarten durch die Krise ein gigantisches Finanzloch. Jetzt hat nach der TK auch die DAK vor höheren Kosten für gesetzlich Versicherte gewarnt.

Für die Krankenkassen droht eine Unterfinanzierung - der Versicherte soll es allein schultern. Bild: dpa

BERLIN dpa | Ein gigantisches Finanzloch führt nach Einschätzung der DAK schon bald zu Zusatzbeiträgen bei allen gesetzlichen Kassen. "2010 gibt es flächendeckend Zusatzbeiträge", sagte DAK-Chef Herbert Rebscher der Rheinischen Post. Maximal 36,75 Euro pro Monat würden dann zusätzlich fällig.

Steigende Arbeitslosigkeit reißt laut Rebscher 2010 ein Finanzloch von 11 Milliarden Euro in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die Gesundheitsstaatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD) wies dies als "ewige Kassandra-Rufe von Kassenchefs" zurück.

In den vergangenen Wochen hatten bereits der GKV-Spitzenverband sowie der AOK-Bundesverband vor baldigen Zusatzbeiträgen gewarnt. Mit der Techniker Krankenkasse (TK) hatte auch die größte gesetzliche Versicherung entsprechende düstere Prognosen vorgebracht. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hingegen verwies auf GKV-Überschüsse von 1,4 Milliarden 2008 und 1 Milliarde Euro im ersten Quartal 2009.

Caspers-Merk griff Rebscher direkt an: "Von Herrn Rebscher haben wir bisher dazu kein einziges konstruktives Wort gehört." Die Krankenkassen seien in diesem Jahr gut aufgestellt. "Alle Kassen sind entschuldet." Rebscher hingegen meint, die Kassen seien finanziell schlecht ausgestattet. "Da sich die Situation am Arbeitsmarkt im kommenden Jahr deutlich zuspitzt, könnte das System schon 2010 mit bis zu elf Milliarden Euro unterfinanziert sein", sagte er.

Der Sprecher von Ulla Schmidt, Klaus Vater, wies auf Kassenrücklagen von 5 Milliarden Euro hin. Rabattverträge, erwartete weitere Rücklagen sowie Effizienzreserven kämen hinzu. Laut AOK-Szenario müssten die rund 50 Millionen Kassenmitglieder im Schnitt 11,6 Euro pro Monat zuzahlen, um Defizite auszugleichen.

Die Linke kritisierte, dass Arbeitgeber sich an den Zusatzbeiträgen nicht beteiligen müssen.

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