piwik no script img

Geld oder Kohle - Meisner fordert Hilfe vom Bund

Berlin. Durch die Abhängigkeit von Steinkohle bei der Berliner Stromversorgung muß sich die Stadt nach der Einheit mit weiteren finanziellen Problemen herumschlagen. Deshalb forderte gestern Finanzsenator Norbert Meisner (SPD), die in dem „Jahrhundertvertrag“ festgeschriebene Abnahmemenge für deutsche Steinkohle zu senken. Andernfalls müßten die jährlich anfallenden Mehrkosten von 165 Millionen DM bei der Bewag durch den Bund ausgeglichen werden, erklärte Meisner in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann (FDP).

Hintergrund: Um unabhängig von der DDR und Osteuropa zu bleiben, hatte Berlin einen „Inselbetrieb“ zur Stromversorgung aufgebaut. Da für die nächsten fünf Jahre eine Abnahmemenge von fast 11,3 Millionen Tonnen des Hauptenergieträgers Steinkohle festgeschrieben wurde, deren Abnahmepreis zweihundert DM über dem Weltmarktpreis liegt, kämen auf die Berliner Wirtschaft durch die niedrigen Strompreise im Umland erhebliche Mehrbelastungen zu.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen