: Geheimer Parteitag der Republikaner
■ Die REPs luden zur „Tagung der niedersächsischen Kfz-Innung“
Kreis Goslar Erstmals ohne Gegendemonstration und beinahe unbemerkt von den Behörden ging am Sonnabend in Othfresen im Landkreis Goslar der Landesparteitag der niedersächsischen Republikaner über die Bühne.
Die zehnstündige Parteiversammlung, an der neben etwa 300 Mitgliedern und SympathisantInnen auch der Bundesvorsitzende Franz Schönhuber teilnahm, war unter strikter Geheimhaltung als „Tagung der niedersächsischen Kfz-Innung“ angemeldet worden. Später wurde das Treffen in eine „Arbeitstagung niedersächsischer Bürger und Bürgerinnen“ umgewandelt.
Die zuständige Polizei Salzgitter erfuhr erst wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung von dem Parteitag. Bis dahin war nach einem Hinweis aus der Szene lediglich bekannt, daß ein Ort in der Region Salzgitter als Tagungssitz gewählt worden war. Genaue Erkenntnisse erhielten die Beamten erst am Samstag morgen durch die Routineaufklärung von auffälligen Fahrzeugen auf Parkplätzen an der Autobahn. Die Fahrzeuge waren einheitlich mit Getränkekisten gekennzeichnet. Parteimitglieder erhielten dort den Ermittlungen der Polizei zufolge Anfahrtskarten für den Veranstaltungsort.
Bis zu drei Tagungsorte werden mittlerweile gleichzeitig für eine Veranstaltung gebucht. Damit sollen bei möglichen Verboten oder Demonstrationen Ausweichmöglichkeiten offen gehalten werden. So geheim wie der Tagungsort ist auch das am Samstag beratene Parteiprogramm, mit dem die Republikaner in den niedersächsischen Landtag einziehen wollen. dpa
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