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Gefangene drohen mit Selbstverbrennung

Wien (ap) — Sechsundzwanzig politische Gefangene im albanischen Gefängnis Burrel haben am Montag mit ihrer Selbstverbrennung gedroht, wenn sie nicht bis Dienstag morgen freigelassen würden. Nach einer ersten Besichtigung der Gefängnisse Burrel und Sarranda durch eine westliche Menschenrechtsorganisation erklärte am Montag der Generalsekretär der Internationalen Helsinki- Föderation (IHF), Gerald Nagler, die Haftbedingungen seien „das absolut schlimmste“, was er jemals in osteuropäischen Strafanstalten angetroffen habe. Die IHF hat die Regierung in Tirana zu einer Generalamnestie aufgefordert, weil bei dem bisherigen Rechtssystem eine Unterscheidung zwischen politischen und anderen Gefangenen unmöglich sei.

Die IHF-Delegation präsentierte auch eine von Gefangenen im Lager Sarranda angelegte Kladde mit 615 Namen. Diese Gefangenen seien in den Jahren 1982 bis 1985 schweren Folterungen bis hin zu Verstümmelungen unterworfen worden. Bei Gefangenen in Sarranda seien schlimme Folterungen feststellbar gewesen.

Die Regierung hatte nach Angaben von Oppositionssprecher Genc Pollo am Vortag 123 politische Gefangene aus dem Gefängnis Burrel freigelassen. Bei 52 weiteren habe sie lediglich die Haftstrafen reduziert. Die verbliebenen Häftlinge waren daraufhin aus Verzweiflung unverzüglich in einen Hungerstreik getreten.

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