: Gedächtnis nicht einlagern
Betr.: „Ratte, Tintenfass und Zeugnis“, taz bremen vom 22. 05. 06
In meine Amtszeit als Senator für Bildung (1979-1983) fielen die ersten Anfänge dieser Sammlung. Senator Horst-Werner Franke, Landessschulrat Hans-Georg Mews, Oberschulrat Horst Massmann und ihren Mitstreitern ist es zu verdanken, dass diese Sammlung aufgebaut und ständig ausgebaut wurde und in dem ehrwürdigen Schulgebäude „Auf der Hohwisch“ einen dauerhaften Standort erhielt. Sie zählen zu einer Politiker und Pädagogengeneration, die sich der großartigen schulreformerischen Tradition der Freien Hansestadt bewusst waren und diese in ihr Entscheiden und Handeln einbezogen. Diese Erinnerung würde ich gerade der linken Seite unseres heutigen Parlaments immer wieder wünschen.
Wer nun durch seine Entscheidungen, seien es „auflösen“, „einlagern“, „verlagern“ oder „eingliedern“, dieses schulgeschichtliche Gedächtnis unserer Stadt dauerhaft zerstört oder tief greifend beschädigt, lädt Schuld auf sich.
Dabei liegt doch eine Lösung nahe: Die schulhistorische Sammlung bleibt auf absehbare Zeit in der Schule „Auf der Hohwisch“ in der bewährten Betreuung (…). Selbstverständlich muss man das der Kinderschule gegebene Versprechen einlösen, ihr ein neues Zuhause zu verschaffen. Man kann sich doch aber kaum vorstellen, dass es nicht in der weitverzweigten Schullandschaft Bremens einen anderen, ebenso geeigneten Standort für die Kinderschule gibt.
HORST VON HASSEL, Bildungssenator a.D., Bremen