piwik no script img

■ GastkommentarAusschuß weg, CDU da

Tun wir doch mal so, als ob wir keine Hintergrund-Informationen hätten und spekulieren wir einfach drauflos. Der Ampel-Knatsch braucht nicht mehr beschrieben zu werden. Jeder kennt ihn. Grün steht an der Wand und wartet darauf, füsiliert zu werden. Die Exekution findet in der Hemelinger Marsch statt. Fücks ist traurig, Grün insgesamt erleichtert, und die Große Koalition kann kommen.

Ausgeheckt haben Klaus und Konrad den Plan, bevor der Kampf um den Landesvorsitz losging. Jetzt läuft der Countdown. Es wird allerdings schwieriger werden als erhofft. Das Quasi-Patt bei den SPD-Landesdelegierten ist nicht eingeplant gewesen. Der Pensky-Anhang ist für die Ampel. Ihm muß der Bürgermeister glaubwürdig machen, daß er es auch lieber mit Fücks und Jäger gemacht hätte, aber es ging nun mal nicht. Das Wohl Bremens geht vor, Grün hält die Industrie von Bremen fern. Ob die Pensky- Hälfte das schluckt?

Bei der CDU gibt es eine Kleinigkeit zu klären, bevor sie ins Rathaus einzieht. Sie muß den Untersuchungsausschuß „Stadtwerke“ beerdigen. Schließlich kann Kudella schlecht am Senatstisch sitzen und die Strategie beraten, wie perfide Angriffe Niederbremers auf Wedemeier verhindert werden. Niederbremer ist nämlich zuzutrauen, Sprengsätze gegen den Bürgermeister zu zünden.

In dieser Woche wird darum das Kapitel Untersuchungs-Ausschuß durch die CDU geschlossen. Der vordergründige Krach ist schon inszeniert, der den Auszug erlaubt.

Der arme Czichon muß den Sündenbock spielen. Was die CDU sonst noch an gefährlichen Erkenntnissen verwenden könnte, ist in solchen Zeiten nur Störwissen, das über der großen Aufgabe zurückgestellt werden muß, doch noch ins Rathaus einzuziehen. Wer mit Wedemeier regieren will, muß großzügig sein können. Wadenbeißer wie Niederbremer sind wirklich fehl am Platze.

Thomas Franke

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen