SCHORNSTEINFEGER KRITISIERT BESITZER DES UNGLÜCKSHAUSES UND GASNETZBETREIBER : Gastherme wird weiter von Kripo untersucht
Die Gastherme der getöteten Familie aus der Köpenicker Puchanstraße wird weiter von Kriminalisten untersucht. Das teilten die Berliner Staatsanwaltschaft und die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB) am Donnerstag unabhängig voneinander mit.
In der Wohnung waren am Montag eine 27 Jahre alte Frau, ihre vier kleinen Kinder und ihr 40 Jahre alter Lebensgefährte tot aufgefunden worden. Sie starben laut Obduktion an einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO). Nach bisherigem Stand war das geruchlose Gas aus der Therme entströmt.
Der Sprecher der Schornsteinfeger-Innung Berlin, Henry Laubenstein, hatte bereits am Mittwoch gesagt, das Unglück hätte vermieden werden können. Die Gasanlage in der Wohnung war nach seinen Angaben von 2005 bis 2010 außer Betrieb. Zwar sei 2010 eine Prüfung erfolgt, eine Nutzung habe es aber seither nicht gegeben, sagte Laubenstein. Werde beim Einzug neuer Mieter die Gaszufuhr wieder geöffnet, müsse der Bezirksschornsteinfegermeister von der Hausverwaltung informiert werden, sagte der Experte. Auch eine Meldung des Gasnetzbetreibers wäre „sinnvoll“ gewesen. (dapd)