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Archiv-Artikel

Ganzheitliche Sanierung

betr. : Berichterstattung zur Finanzkrise

Die Bankenkrise hat eine Stützungsaktion des Bundes in Höhe von 500 Milliarden Euro notwendig gemacht. An der Schuldenhilfe für die armen Bundesländer, zu denen ja auch Bremen gehört, soll dafür gespart werden. Was hindert uns, beide Themen ganzheitlich zu betrachten? So könnte das aussehen: Der Bund gibt 15 Milliarden Euro an die gefährdete A-Bank als Darlehen, rückzahlbar aber nicht an den Bund, sondern an das Land Bremen. Bremen konzentriert seine derzeit 15 Milliarden Schulden auf diese Bank. Die ohnehin geplante Verzinsung des Darlehens wird mit Bremens Zinsschuld verrechnet. Überlebt die A-Bank, tilgt sie mit der Rückzahlung des Darlehens gleichzeitig Bremens Schulden. Geht sie pleite, sind Bremens Schulden damit ebenfalls verschwunden. Der Bund hat seine verfassungsmäßige Pflicht zur Unterstützung der armen Länder ohne aktuelle Mehrkosten erfüllt, Bremens Finanzen sind saniert. Das Land wickelt alle seine Geldgeschäfte über die Bank ab, auch die Herausgabe eventueller Staatsanleihen und eigener Gedenkmünzen mit dem Konterfei populärer Bürgermeister. Patriotische Bremer wickeln auch ihre privaten Bankgeschäfte bei dieser „Bremer Bank“ ab – der Name wird ja jetzt durch die Einverleibung der Bremer Filiale der Dresdner Bank in die Commerzbank frei. Der Aufsichtsrat wird bremisch bestückt – schade, dass der Senator mit Bankerfahrung Ulrich Nölle nicht verfügbar ist, so müssen verdiente Abgeordnete einspringen oder pensionierte Staatsräte, deren Pension man verrechnen kann. KARL BRONKE, Bremen