Galerie Lars Friedrich: Mit eigenwilligem Auge: Flora Klein
Ein Hund hat selten grünes Fell. Vielleicht ist das so betitelte Acrylgemälde, das Flora Klein derzeit bei Lars Friedrich zeigt, ja auch das Bewegungsmuster eines Hundes, der aus der Vogelperspektive zwischen kleinen grünen Grasflecken hin und her springt, die sich zwischen Betonplatten zurück ins Freie geschoben haben. Dass hier überhaupt per Titel eine Assoziation beigegeben wird, ist ungewöhnlich für Klein. Ihre abstrakten Arbeiten in Marker und Graphit, oder eben in Acryl, wachsen meist aus sich selbst heraus, ganz ohne offensichtliche Anhaltspunkte. So eigenwillig verschoben wie Kleins Farbkombinationen und ihr steter Wechsel zwischen dünnem und pastosem Farbauftrag vor das Blickfeld treten, so eigenwillig muss man sie auch betrachten: das Auge zum Beispiel für einen Moment unscharf stellen und nur den dunkelsten Linien und Verläufen folgen, die sich über die Träger spannen. Die Koordinatensysteme, die so erkennbar werden und wie quadratische Ausschnitte aus viel weitläufigeren Netzwerken wirken, gehören dann Klein und den Betrachtenden gleichermaßen. NYM
Bis 14. 10., Do.–Sa. 13–18 Uhr, Kantstraße 154A
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