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Galerie BuchholzDas eigene Werk auffrischen

Was geschieht, wenn eine Künstlerin, die liebend gerne die Art und Weise dechiffriert, wie Skulpturen in der Kunst vorgeführt werden, oder auch sonst museale Konventionen auf den Kopf stellt, eine Retrospektive ausrichten soll? Im Falle Nairy Baghramians Folgendes: Im SMAK in Gent und im Walker Art Center in Minneapolis zeigte sie keine Werkschau, sondern neue Arbeiten, die wiederum auf eigene ältere verweisen. Baghramian sezierte sich quasi selbst. Ihre aktuelle Galerieausstellung bei Buchholz knüpft daran an, spinnt die Idee jedoch noch ein wenig weiter: So sind außerdem im zweiten Stock einige der neuinterpretierten älteren Werke zu sehen, was die Hin- und Herverweise plastisch hervortreten lässt. Bei „Formage de tête“ etwa erscheint die neue Version („Vitrine Rafraîchirée“, 2018) fast wie das Negativ der ersten („Réchauds“, 2011), bei ihren „Portraits“ verschob sie offenbar schlicht den Fokus. Baghramian packt einen am Nacken, wie es auch im Titel einer der neuen Arbeiten heißt, zwingt einen, genauer hinzusehen. (bsh)

Bis 17. 11., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Fasanenstr. 30

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