GERALD ASAMOAH, SCHALKE 04 : Der Wunsch- kandidat
■ geboren in Ghana, Jugend und erster Profivertrag in Hannover, seit 1999 bei Schalke 04. Foto: dpa
„Wir wollen den Gerald sehn“, schallte es am 10. Januar beim Testspiel des FC St. Pauli gegen Schalke 04 von der Tribüne. In der 20. Minute erfüllte Felix Magath den Wunsch der St. Pauli-Fans und wechselte Asamoah ein. Jetzt setzt Magath wohl noch einen drauf und lässt Asamoah Berichten zufolge trotz laufenden Vertrages ans Millerntor ziehen. Damit bahnt sich eine Transfersensation an, denn bisher glaubte man, dass ein Spieler dieses Ranges das Gehaltgefüge bei St. Pauli sprengen würde.
Denkbar ist der noch nicht offiziell bestätigte Deal nur, weil Schalke den 31-Jährigen, der rund 2,2 Mio Euro im Jahr verdienen soll, von der Gehaltsliste haben will. Und Asamaoah hat den Kiez-Klub offenbar so ins Herz geschlossen, dass er bereit ist, in Hamburg für weit weniger Kohle aufzulaufen. Einen weiteren Anreiz bietet ihm das Angebot einer Beschäftigungsgarantie auf Schalke nach Karriereende.
Passen würde die Kombination Asamoah-St. Pauli auf jeden Fall. Der gebürtige Ghanaer gilt als sozial engagiert und sehr mannschaftsdienlich. Er ist im Spielerrat der Spielergewerkschaft VDV und hat eine Stiftung für herzkranke Kinder gegründet, nachdem seine Karriere wegen eines angeborenen Herzfehlers fast schon beendet schien.
Der gläubige Christ gehörte 2002 und 2006 zum WM-Kader der Nationalmannschaft. Während der WM wurde er von Rechtsradikalen verunglimpft, die ein Plakat zeigten, auf dem „Nein, Gerald, Du bist nicht Deutschland. Du bist BRD!“ stand. Die Richter sahen darin keine Volksverhetzung. Glimpflich kam auch Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller davon, der Asamoah als „schwarzes Schwein“ beschimpft haben soll, dies aber bestritt.
Auch wenn „Asa“ in der letzten Saison für Schalke kaum zum Einsatz kam, könnte er eine wertvolle Alternative für die Offensive der Hamburger werden. Publikumsliebling ist er schon. RLO