GENTECH-PFLANZEN : Baumwolle für den Teller
LUBBOCK | Die Baumwolle ist eine der ältesten und wichtigsten Kulturpflanzen der Menschheit. Aus ihren Fasern werden Jeans und T-Shirts gemacht. Jetzt ist es US-Wissenschaftlern gelungen, ein Gift im Samen der Pflanze unschädlich und Baumwolle damit als Nahrungsmittel nutzbar zu machen. Die bereits derzeit angebaute Baumwolle enthält nach Angaben von Forschern genug Proteine, um damit 500 Millionen Menschen ernähren zu können. „Es gibt eine Menge armer Leute, die sich eine Ernährung mit einem vernünftigen Gehalt an Protein nicht leisten können“, erklärte Keerti Rathore von der Texas A&M University. Vor seiner kommerziellen Nutzung müssen aber noch etliche behördliche Genehmigungen eingeholt werden. Bisher schon wird das aus den Samen gewonnene und gereinigte Öl in der Lebensmittelindustrie verarbeitet. Der übrig gebliebene Presskuchen wird als eiweißreiches Tierfutter verwendet. Rinder können Baumwollsamen verdauen, ohne Schaden zu nehmen. Ihr Verdauungssystem schafft es, das in dem Samen enthaltene Gift Gossypol unschädlich zu machen. Bei anderen Tieren und Menschen führt es dagegen zu Herz- und Leberschäden. (ap, taz)