GAUNERKARRIERE WEGEN FEHLEN DER IDENTITÄT : Krimineller Untoter
SEOUL afp/taz | Eine ganz besondere Begründung für seine jahrelange Gaunerkarriere hat ein Südkoreaner vor Gericht präsentiert: Da er offiziell tot gewesen sei, habe er sich mangels Ausweis nirgendwo bewerben können und sei auf Diebstahl angewiesen gewesen. Polizisten hatten bei der jüngsten Festnahme des 44-Jährigen die Fingerabdrücke mit den amtlichen Daten abgeglichen und überrascht festgestellt, dass er gar nicht existiert. Der Mann galt seit 1995 bei den Meldebehörden als gestorben, weil seine Familie ihn für tot erklären ließ, während er im Gefängnis saß. Vor Gericht gab er an, wegen seines Status als Toter ständig Probleme gehabt zu haben. Zudem habe er nichts an diesem Status ändern können. Die Richter ermöglichten dem Leichnam nun, sich bei den Behörden wieder „lebendig“ zu machen – und sie schickten ihn erneut für drei Jahre ins Gefängnis.