GASTKOMMENTAR: Palastrevolution
■ Illegaler Putsch mit angekarrten Jusos
Die alte Koalition mit der Juso-Hochschulgruppe war wegen der persönlichen Eitelkeit von Thomas Schlingmann geplatzt. Dem Juso-Rechtsaußen war der Erhalt seines Postens als zweiter AStA-Vorsitzender so wichtig, daß er in bewährter FDP-Manier Genscher spielte und sogar bereit war, mit den von ihm doch sonst so verhaßten „Kommunisten“ die „Macht“ zu teilen. Diese „Wende“ der Juso-HSG mitten in den Semesterferien war nur möglich, weil deren Mehrheit gerade in Urlaub weilt. Ohne Rücksprache oder Mitgliederversammlung wurde die Palastrevolution von zwei bis drei Jusos durchgezogen. Die eigentlich stimmberechtigten Jusos hätten diese „Wende“ nie mitgetragen.
Illegal und unverschämt waren auch die Mittel, die eingesetzt wurden, das Ziel zu erreichen. Leute, die gar nicht bei der Juso-HSG kandidiert hatten, sollten die fehlenden SR-Mitglieder vertreten. Das eigentliche „Kippen“ des AStA fand dann auf einer Versammlung von MSB, SHB und einigen Jusos statt, die das Ganze anscheinend für die Fortsetzung der bereits beendeten SR-Sitzung hielten. Wir werden die Rechtslage in Verbindung mit der Uni-Rechtsstelle prüfen lassen und behalten uns weitere Schritte vor.
Inger Kuhlmann, AStA-Vorsitzende
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