GALLERY SPACE@KUNSTFABRIK: Helium: das Gas, das den Raum verändert

In dem einzigen noch existierenden Grenzhaus der Mauer findet zurzeit die Abschlussschau des Goldrausch Künstlerinnenprojekts 2014 statt. Unter der Überschrift „Helium“ zeigen 15 in Berlin ansässige Frauen aus sechs Nationen ihre aktuellen Werke. So aktuell wie beispielsweise Henrike Neumanns Beitrag, den sie noch zwei Tage vor Ausstellungsbeginn erneuerte. Nun knien die BesucherInnen vor einer Schrankwand und folgen den Worten des Rappers Deso Dogg, der während der 12-minütigen Soundschleife immer deutlicher seine Radikalisierung erkennen lässt. Am Ende des Stücks erfährt man, selber in Gebetsstellung vor dem Wohnzimmerschrein versunken, dass Musik böse ist und vom eigentlich Guten, dem Krieg für den Islamischen Staat, abhält. Ein bedrückendes Zeitdokument! Irma Markulin (siehe Titelseite) recherchierte nach Antifaschistinnen und porträtierte diese malerisch mithilfe von Projektoren. Das zerknitterte Papier verschafft den Antlitzen eine kubistische Ästhetik, die mit dem Ersten Weltkrieg nahezu verschwand. So wie die Antifaschistinnen spätestens im Zweiten Weltkrieg oder die Menschen dies- wie jenseits der Mauer. MJ

■ Bis 19. 9., Mi.–Sa. 13–20 Uhr, Am Flutgraben 3, Infos: www.goldrausch-kuenstlerinnen.de/