GALERIE VINCENZ SALA : Das imaginäre Bild, das sich auf der Rückseite versteckt
Dass Ulla Hahn seit ihrer ersten Ausstellung bei Vincenz Sala dem Postkartenformat mit wenigen Ausnahmen treu geblieben ist, liegt daran, wie die Künstlerin sagt, dass das Format für sie wie ein Rahmen funktioniere, in dem sie sich der Sache selbst widmen könne.
Die Sache selbst ist der Fund, genauer noch der Zufall des Findens, der den eigentlichen Prozess in Gang setzt, der zum Werk führt. Es ist ein Prozess des Fragen: „Was mache ich mit diesem Ding? Wonach suche ich? Warum finde ich nicht? Was ist es, was ich da gefunden habe? Bin ich damit zufrieden? Was soll ich damit tun? Kann ich es ändern?
Bei Ulla Hahn ist das ein Prozess der Hand, sie findet und schneidet aus und montiert das Bild. Und beim Ausschneiden interessiert sie, wie sie sagt, weniger das Ausgeschnittene selbst als das, was übrig bleibt. Es geht ihr um Umkehrprozesse, um Dekonstruktion, um Reste, Spuren.
Dazu besitzen ihre Collagen alle noch eine bebilderte Rückseite, die freilich bei ihrer Schau „terry.pamela. rodin und andere“ bei Vincenz Sala imaginär bleibt, weil sie die Bilder dort ganz klassisch in Rahmen präsentiert. Denn: „Ein Bild ist fertig, wenn Imaginäres und Sichtbares eine Art Balance gefunden haben.“
■ Eröffnung: 30. 8., 19 Uhr, bis 20. 9.: Do. + Fr. 18–21 Uhr, Sa. 15–18 Uhr, Helmstedter Str. 8