: G. Bußackers Undercover-Philosophen
Es ist zugegebenermaßen etwas verwirrend, bei den verschiedenen Projekten der Hamburger Regisseurin Gabriella Bußacker den Überblick zu behalten. Zwischen Glücksbagatellen und drei verschiedenen Undercover-Philosophen-Projekten, inklusive diversen Werkstattaufführungen, behält außer den Beteiligten kaum jemand den Überblick. Dies Projekt, Undercover-Philosophen 1, das Premiere am TAT in Frankfurt hatte, ist eine dialogische Collage aus Fragmenten des Krimis Miami Blues von Charles Willeford.
Daß dabei keine fließende Geschichte mit Plot erzählt wird, ist bei der Arbeitsweise von Gabriella Bußacker klar. Vier Figuren des Romans werden aus dem Zusammenhang gelöst und in Stimmungen und Gedankenwanderungen zelebriert. Der Detektiv, die Nutte, der Killer und eine mysteriöse Frauenfigur finden aneinander vorbei immer wieder zurück in ihre jeweilige Einsamkeit, die romantisch-philosophisch-literarisch verschönt wird. Ironische Wendungen des Genres und augenzwinkernder Ernst gehören zu den Stilmitteln Bußackers, mit denen sie kühn zwischen atmosphärischer Dichte und Verwirrung balanciert. tlb
13., 17., 19., 20.1., 20.30 Uhr, k4
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