Fußball-Tipp : Fußball der Männer – Schwule unerwünscht?
Fußball ist Männersache? Nicht so ganz. Heteromännersache. Schwule finden im letzten Reservat ungebrochener Männlichkeit nicht statt. Homosexuelle interessieren sich freilich ebenso für den Kick als Kicks wie Heteros. Schwulenfeindliche Kommentare zu einem rosafarbenen Torwarttrikot, Schweigeabkommen in Frauenteams – und vorsichtshalber duscht man lieber „mit dem Arsch zur Wand“.
Offen lebende Lesben und Schwule scheinen im Fußball nichts verloren zu haben. Und alles sorgt dafür, dass dies vorerst auch so bleibt. Die Fußball-WM – ist sie nicht am ehesten als globales Fest der männlichen Heterosexualität zu begreifen? Der Sport und besonders der Fußball hat den Anschluss an gesellschaftliche Entwicklungen verpasst: Kick ’n’ rush ist ein Männer- wie Frauending.
Die Maneo-Soirée, die erste dieses Jahr, wie stets veranstaltet vom schwulen Überfalltelefon Maneo und der taz, hat zu diesem Thema Experten eingeladen, u. a. Günter Schlögel vom schwulen Fanclub Hertha-Junxx, auch Martin Reichert, taz-Journalist für Lifestyle- und Genderfragen, und andere. Ein Vertreter von Hertha BSC selbst hat abgesagt: Wenn dieses unfreundliche Desinteresse für dieses Thema nicht sprechend ist – was dann?