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Für eine Handvoll Euro: Kasachstans Präsident rechnet ab

Foto: Nursultanistsultanfoto: dpa

Kasachstans ewiger Präsident Nursultan Nasarbajew ist ein Gentleman-Autokrat und Meister des Understatements. Seinen eigenen Marktwert taxiert der bescheidene Chefkasache auf gerade mal 27 Euro. In die inflationäre Landeswährung Kasachstans umgerechnet ergibt das 10.000 Tenge, und just diesen schönen Schein geruht der geliebte Präsident ab Dezember mit dem eigenem Konterfei zu zieren, vermeldete AFP gestern. Allerdings ist die als „Steppen-Dubai“ gerühmte Hauptstadt Astana nicht ganz billig. Immerhin ist der Eintritt für das dortige „Museum des Ersten Präsidenten“ frei, in dem Liebesgaben auswärtiger Staatschefs und dankbarer Untertanen an Nasarbajew gesammelt werden. Hoffentlich lassen sich Nachwuchskräfte des Autokraten-Gewerbes für das selbstlose Verhalten begeistern, so dass auch die Amerikaner irgendwann die Antrittsgeschenke ihres neu gewählten Präsidenten für lau bewundern können. Ihre letzten 10.000 Trump werden sie nämlich in eine Pulle Schnaps investieren müssen, um die Realität der ­wieder great gemachten USA überhaupt verdauen zu können.

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