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Archiv-Artikel

Für die Polizei ist immer 1. Mai

Die Behörde startet fünf Monate nach Ausschreitungen bundesweite Fahndung

Manchmal dauert’s eben etwas länger: Fast fünf Monate nach den Ausschreitungen vom 1. Mai fahndet die Berliner Polizei jetzt bundesweit öffentlich nach bislang noch nicht identifizierten Personen. Ab Dienstag wird in öffentlich zugänglichen Gebäuden ein Fahndungsplakat ausgehängt, auf dem 21 Gewalttäter abgebildet sind, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte. Insgesamt wurde das Plakat in einer Auflage von 4.500 Stück gedruckt.

Gesucht werden insbesondere Teilnehmer an den Ausschreitungen am Heinrichplatz in Kreuzberg und am Mauerpark im Prenzlauer Berg. Die Polizei geht davon aus, dass ein Teil der Täter nicht aus Berlin stammt – und lässt sich die Fahndung etwas kosten: Für Hinweise zur Identifizierung sind pro abgebildeter Person 500 Euro ausgelobt, die nach rechtskräftiger Verurteilung ausgezahlt werden. Den auf den Plakaten abgebildeten Personen werden Straftaten wie Landfriedensbruch vorgeworfen. Bei den Krawallen waren über 100 Polizisten verletzt worden. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100.000 Euro.

Im vergangenen Jahr gab es 416 Hinweise aus der Bevölkerung zu den damals 30 veröffentlichten Fotos. Jedem Hinweis wurde nachgegangen. 18 Tatverdächtige konnten identifiziert werden, drei davon stellten sich selbst.

Hinweise auf mutmaßliche Täter nimmt die Ermittlungsgruppe Video der 2. Bereitschaftspolizeiabteilung in Zusammenarbeit mit dem Polizeilichen Staatsschutz entgegen.

DDP