piwik no script img

Für die Opfer – gegen Völkermord –betr.: „Der Terror im Kosovo folgt bekannten Mustern“, taz vom 30. 3. 99

[...] Schon während des Völkermords in Bosnien-Herzegowina habe ich mich angesichts der hiesigen Reaktionen oft gefragt, ob es mit der Geschichte des Dritten Reichs zusammenhängt, daß die meisten Deutschen es nicht einmal auf verbaler Ebene fertigbringen, klar und deutlich für die Opfer und gegen den Völkermord Partei zu ergreifen.

Die Betonung, der jetzige Nato-Eingriff ohne UNO-Mandat stelle eine Verletzung des Völkerrechts dar, kommt dem Versuch gleich, jemand daran hindern zu wollen, eine andere (wehrlose) Person vor einem Mörder zu retten, mit der Begründung, der Mordversuch spiele sich in einer Privatwohnung ab und das Betreten fremder Wohnungen sei unrechtmäßig. Wenn der eingreifenden Person dann vorgeworfen wird, sie spiele sich als Polizei auf, wenn die Diskussion sich dann nur noch um das Betreten dieser Wohnung dreht und nicht mehr um den Mord als solchen, dann ist das – gelinde gesagt – pervers. [...] Diana Dapidzic, München

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen