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Archiv-Artikel

Für Technologiepark

Trotz Leerständen: Handelskammer fordert umstrittene Erweiterung des Gewerbegebiets an der Uni

Bremen taz ■ „Die Handelskammer fordert den Senat und die Regierungsparteien auf, an der West-Erweiterung des Technologieparks festzuhalten.“ Mit diesen Worten bezog gestern die Bremer Handelskammer Position – pünktlich zur heutigen Debatte in der Bürgerschaft. Weiter heißt es in der Erklärung, dass sowohl die aktuelle Diskussion um einen Aufschub oder über einen Abbruch der Erweiterung „absolut kontraproduktiv“ sei. Möglichen Investoren müsse Verlässlichkeit signalisiert werden, „nachdem die Entscheidung zur Erweiterung bereits vor geraumer Zeit gefallen ist“.

Die Infragestellung der West-Erweiterung, der unter anderem das Wäldchen an der Universität sowie der Campingplatz zum Opfer fallen sollen, sei „ein verheerendes Signal für den Technologiestandort Bremen“.

Nach Angaben der Handelskammer gibt es für die Flächen nördlich und südlich des Hochschulrings bereits konkrete Interessenten. Zu kurz greife das Argument, es genüge, die bestehenden Flächen baulich zu verdichten. Im gesamten Altgebiet des Technologieparks gebe es keine größeren Flächen mehr für produzierende High-Tech-Unternehmen. Ebenso wenig dürfe die West-Erweiterung wegen der langen Planungszeiten in Frage gestellt werden. Der Technologiestandort Bremen könne es sich nicht leisten, erst mit dem Anspringen der Konjunktur die erforderlichen Beschlüsse zu fällen, um dann planen und Jahre später bauen zu können. Dann hätten sich interessierte Unternehmen längst außerhalb Bremens angesiedelt.

Ziel der West-Erweiterung sei es gerade, der Technologiebranche „die Möglichkeit zu eigen genutzten Gebäuden zu geben“ sowie Grundstücke für kleinere, wachsende Technologieunternehmen und Erweiterungsflächen für produzierende High-Tech-Unternehmen anzubieten. Insofern führe das Argument ins Leere, dass die Erweiterung angesichts leer stehender Büroflächen nicht mehr nötig sei. Die vorhandenen Leerstände hätten, so die Handelskammer, ausschließlich konjunkturelle Gründe. Im Vergleich zu anderen Großstädten liege die Leerstandsquote bei Büroflächen in Bremen ohnehin niedriger.