Freiheitskämpfe in Osteuropa : Freiheitsbewegung in Belarus: Eine Spurensuche
Die belarusische Demokratiebewegung setzt sich im Exil weiterhin für ein demokratisches Belarus ein. Ihre Stimmen machen wir in einer Collage sichtbar.
Belarus lebt! Auch wenn es so scheint, als habe Diktator Lukaschenka das Land Jahre nach den Protesten gegen seine Scheinwahl immer weiter in die Isolation getrieben, kämpft die Demokratiebewegung im Exil weiterhin für ein freies und demokratisches Belarus.
Wann: Fr., 28.11.2025, 19:00 Uhr
Einlass: 18:00 Uhr
Wo: taz Kantine und im Livestream.
Friedrichstr. 21
10969 Berlin
Eintritt frei. Platzreservierung erforderlich.
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über dieses Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos. Der Zugang zur Veranstaltung ist barrierefrei.
Doch tut sie dies immer stärker abseits unserer Aufmerksamkeit, trotz Erschöpfung und trotz der Widrigkeiten, die der Kampf für das eigene Überleben mit sich bringt. Zeit also, Belarus und seine Bürger:innen wieder mehr in den Fokus zu stellen.
Seit den Protesten im Jahr 2020 ist viel passiert. Das Regime von Lukaschenka versucht, jede Form von Protest im Keim zu ersticken und geht mit unverminderter Härte gegen die eigene Bevölkerung vor. Hunderttausende Belarus:innen haben das Land verlassen und leben inzwischen im Exil – in Warschau, in Vilnius, aber auch in Berlin.
Unter ihnen sind nicht nur politische Aktivist:innen, sondern auch Musiker:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Journalist:innen. Alle haben sie eine eigene Geschichte und eine individuelle Perspektive auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ihres Landes. Und diese ist trotz alledem weiter von großer Hoffnung geprägt.
Diese Stimmen möchten wir in einer Gesprächs- Literatur- und Musikcollage hörbar machen. Es sind die Stimmen, die Hoffnung machen, die die Zukunft von Belarus prägen werden.
Zu Gast sind:
🐾Volha Hapeyeva: Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin, Linguistin. Volha Hapeyeva ist Autorin von 15 auf Belarusisch verfassten Büchern und ihre Gedichte wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt.
🐾Veranika Kruhlova: Sängerin, Theaterkünstlerin. Veranika Kruhlova ist eine bekannte belarusische Ethno-Sängerin und Gründerin der legendären Band KRIWI.
🐾Olga Loiko: Journalistin Plan B. Olga Loiko war Chefredakteurin des Politik- und Wirtschaftsressorts beim belarusischen privaten Webportals TUT.BY. Die belarusischen Behörden haben TUT.BY nach den Protesten gegen die Präsidentschaftswahlen im August 2020 geschlossen.Seit 2023 ist sie Chefredakteurin des Online-Medium Plan B. mit einem Schwerpunkt auf belarusische Wirtschaft und Politik.
🐾Marko Martin: Schriftsteller. Marko Martin verließ im Mai 1989 als Kriegsdiensttotalverweigerer die DDR und lebt, sofern nicht auf Reisen, als Schriftsteller in Berlin.
🐾Uladzimir Matskevich: Philosoph und politischer Aktivist. Er gilt als einer der bekanntesten öffentlichen Intellektuellen in Belarus. In den 1990er Jahren hat er an diversen Wahlen mitgewirkt, sowohl als Kandidat für unterschiedliche Parteien als auch als Wahlkampfberater. Zudem war er immer wieder an Bildungsreformen und -projekten beteiligt.
🐾Sophija Savtchouk: Eine der Gründer:innen, ehemalige erste Vorsitzende und derzeit Beisitzerin im erweiterten Vorstand von RAZAM e.V., der ersten und inzwischen größten bundesweiten Interessenvertretung in Deutschland lebender Menschen aus Belarus. RAZAM bedeutet im Belarusischen „gemeinsam“.
🐾Palina Šarėnda-Panasjuk: Politische Aktivistin. Pаlina Šarėnda-Panasjuk wurde in Minsk geboren und schloss 1998 ein Geschichtsstudium an der Staatlichen Universität Brest (Frankreich) ab. Die Errichtung der pro-russischen Diktatur in Belarus veranlasste sie jedoch dazu, sich aus Überzeugung beruflich der Politik zu widmen und Lukaschenkos Regime aktiv zu bekämpfen.
🐾Lavon Volski: Musiker. Lavon Volski ist eine Legende der belarusischen Alternativ- und Rockmusik. Mit Bands wie Mroya, N.R.M. oder Kramambulya und zahllosen Musikprojekten hat er die belarusische Musik- und Kulturlandschaft wie kaum ein anderer geprägt.
🐾Zmicier Vishniou: Verleger, Dichter, Schriftsteller. Zmicier Vishniou ist Mitbegründer der literarischen Bewegung Bum-Bam-Lit. Von 2007 bis 2022 war er Leiter des Verlags Halijafy.
Moderation:
🐾Alice Bota: Journalistin, DIE ZEIT. Alice Bota wurde 1979 in Krapkowice, Polen, geboren. 1988 emigrierte ihre Familie nach Norddeutschland. Sie studierte Politikwissenschaft und Neuere Deutsche Literatur in Kiel, Poznan, Berlin und Potsdam. Sie schreibt vor allem über die Ukraine, Belarus und Russland. 2021 erschien ihr Buch „Die Frauen von Belarus: von Revolution, Mut und dem Drang nach Freiheit“.
🐾Ingo Petz: Journalist, dekoder. Ingo Petz ist Leiter des Belarus-Projektes und Gesellschafter bei der gemeinnützigen Medien-Plattform dekoder.org. In politischen Analysen und kulturhistorischen Essays beschäftigt er sich seit über 25 Jahren mit dem östlichen Europa und vor allem Belarus.
Dies ist eine Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung, dekóder, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., der Evangelischen Kirche in Deutschland und der taz im Rahmen des taz Talk.
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