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Freigeistfestival im YaamKeine Verschwörung

Streit um "Freigeistfestival": Die linke Veranstaltung im Yaam gebe Verschwörungstheoretikern eine Plattform

Eigentlich könnte man ein Hippiefestival am Spreeufer erwarten: Bunte Plakate werben für das Freigeistfestival, das am Donnerstag im Yaam am Ostbahnhof begonnen hat und bis Sonntag drei Tage Musik und Politik bietet. In Workshops soll unter anderem über Strategien gegen die zunehmende Überwachung, über Antikiegsaktionen und andere politische Aktivitäten diskutiert werden. Eigentlich der ideale Zeitvertreib für die Daheimgebliebenen im Berliner Sommerloch. Doch um das Festival am Spreeufer gibt es schon seit einiger Zeit heftige Kontroversen. Wird unter dem locker-lustigen Label von Freigeist und Alternativkultur antiamerikanischen VerschwörungstheoretikerInnen eine Plattform geboten?

Das zumindest ist die Befürchtung von Lisa Renn und Hagen Illmann vom ak Dialoge, einem Zusammenschluss von Studierenden verschiedener Fachrichtungen, die sich mit Antiamerikanismus in der Linken befassen. In einem offenen Brief an die UnterstützerInnen und MedienpartnerInnen des Freigeistfestivals heißt es, zentraler Bestandteil des Polit-Kulturevents sei die These, dass hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 in irgendeiner Weise die USA selber stecken. Verschiedene Initiativen, die die offizielle Version des 11. 9. infrage stellen, seien UnterstützerInnen des Freigeistfestivals, moniert das Duo. Auch die Polit-Hiphop-Combo Bandbreite, die auf dem Festival auftritt, bezeichne die Anschläge vom 11. September ebenso wie den Angriff auf Pearl Harbor als Erfindung der USA.

Die Veranstalter nennen diese Anschuldigungen eine Verleumdung. Mitorganisator Heinrich Bücker bezeichnet sie als Versuch von Gruppen aus dem antideutschen Spektrum, "mittels Unterstellungen, Verdrehungen und offenen Lügen, Gruppen und Organisationen davon abzubringen, an dem Freigeist-Festival teilzunehmen". Die antideutsche Strömung innerhalb der Linken widmet sich schwerpunktmäßig dem Kampf gegen tatsächlichen oder vermeintlichen Antisemitismus und Antiamerikanismus in der Linken.

"Die Organisatoren des Freigeist-Festivals dulden keine antisemitischen Äußerungen, und das Festival wird kein Ort sein, wo solche ,hartnäckigen Gerüchte' im Umlauf gebracht werden können", betont Bücker. Zweifel an den Urhebern der Anschläge am 11. September könnten allerdings artikuliert werden. "Tatsächlich sind viele der Organisatoren der Meinung, dass die offizielle Version des 11. 9. so nicht stimmen kann."

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