: Frauenfußball verhindert
DHAKA dpa ■ In Bangladesch haben Islamisten mit Gewalt ein Frauenfußballspiel verhindert. Die Behörden sagten gestern aus Angst vor Ausschreitungen das Freundschaftsspiel zwischen den Nationalteams Bangladeschs und Indiens ab. Anhänger der Partei Islamallianz und der Jamaat-i-Islami hatten seit zwei Tagen gewaltsam gegen das geplante Spiel in Netrokona im Norden des Landes protestiert. Sie drohten, das Stadion zu stürmen. Islamische Geistliche hatten in einer „Fatwa“ (religiöses Gutachten) verkündet, dass Frauen in Sportkleidung nicht vor männlichem Publikum spielen dürften. Die Jamaat-i-Islami und die Islamallianz sind Koalitionspartner der Nationalpartei von Premierministerin Khaleda Zia. Die Bevölkerungsmehrheit praktiziert einen liberalen Islam, wird aber in wachsendem Maße von Islamisten terrorisiert.