■ Flutwellen im Indischen Ozean : Menschen verachtender Skandal
betr.: „Die größten Schäden entstanden weit weg vom Beben“, Interview mit Rainer Kind, taz vom 27. 12. 04
Dass es im Pazifik ein funktionierendes Tsunami-Warnsystem gibt, aber im Indischen Ozean nicht, ist ein Menschen verachtender Skandal ersten Ranges. Es ist bekannt, dass Sumatra eine Subduktionszone darstellt, bei der sich Erdschichten übereinander schieben. An den Küsten Indonesiens töteten Tsunamis bereits 1992 und 1994 (laut Münchner Rückversicherung) 2.500 bzw. 222 Menschen. Doch nichts wurde von der dortigen Regierung und dort aktiven Tourismuskonzernen unternommen. In der „globalisierten Welt“ wäre es ein Leichtes, aktuelle Unwetterwarnungen per Massen-SMS zu verbreiten. In vielen aktuell betroffenen Gebieten dürfte die Handydichte ausreichend sein, damit die Menschen frühzeitig hätten fliehen können, und Tausende könnten noch leben!
RICHARD ZIEGLMEIER, Ahrensberg/Niederbayern