■ Norwegen: Flugzeugentführung unblutig beendet
Oslo (AP) – Die Entführung eines russischen Verkehrsflugzeugs ist gestern früh in Norwegen ohne Blutvergießen zu Ende gegangen. Drei bewaffnete Luftpiraten, die das Aeroflot-Flugzeug am Mittwoch auf dem Weg von Aserbaidschan nach Rußland in ihre Gewalt gebracht hatten, ergaben sich auf dem kleinen Charterflughafen Gardermön, 45 Kilometer nördlich von Oslo, der Polizei, nachdem die Behörden zugesichert hatten, ihren Antrag auf politisches Asyl zu prüfen. Die mehr als 50 Menschen an Bord blieben unverletzt. Die norwegische Justizministerin Grete Faremo erklärte, es gebe keine Anzeichen dafür, daß die Entführung etwas mit der Nahostpolitik oder der Rolle ihres Landes bei der Vermittlung des Abkommens zwischen der PLO und Israel zu tun habe. Die drei Männer, bei denen es sich wahrscheinlich um Iraner handele, hätten kein anderes Tatmotiv angegeben, als daß sie nach Norwegen wollten. Die Entführer sollten heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Anklage lautet auf Luftpiraterie. Nach der Landung in Oslo mußte ein Polizist einen der Entführer zum Kontrollturm fahren, damit der Mann sich vergewissern konnte, daß er wirklich in Norwegen war. Der Polizist berichtete später, der Luftpirat habe ihm eine Handgranate gezeigt und diese dann wieder in die Tasche gesteckt.
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