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Archiv-Artikel

Flughafen Schönefeld

betr.: „Den Mist messen“, tazplan vom 21. 2. 03

Über die künstlerischen Aspekte des Projekts möchte ich mich nicht äußern, wenn dann aber Richard Rabensaat sich zu der Feststellung versteigt „Wenn später rauschende Flugzeugflotten Kerosinwolken über neu gestalteten Hügeln abladen, stört das auch die dann längst abgesiedelten Anwohner nicht mehr“, dann muss ich ihm antworten, dass er mit den Kerosinwolken einen wunden Punkt des Problems Flughafen Schönefeld trifft, dass er aber lügt im Punkt der Einwohnerabsiedelung. Kein einziger Bürger wird aus Gründen der Luftverschmutzung oder des Lärmterrors abgesiedelt. Umgesiedelt wird nur das Dorf Diepensee wegen Dioxinverseuchung und Überplanung der Fläche für den zu bauenden Flughafenbahnhof sowie der Teil des Ortes Selchow, der für den Ausbau des Flugfeldes benötigt wird.

Alle anderen Einwohner der Region können nur auf eigene Kosten das durch Lärm, Luftschadstoffe und Katastrophenrisiko enorm belastete Gebiet verlassen. Das dürfte den meisten allerdings sehr schwer fallen, da durch die Planungen für den Großflughafen die Grundstücks- und Immobilienpreise um bis zu 40 Prozent gefallen sind. […]

Geht es um den Ausbau des Flughafens in Frankfurt, schreibt Klaus-Peter Klingelschmitt mit sehr viel Sachverstand und großer Überzeugungskraft im Sinne der betroffenen Bürger. Allein in der ehemaligen Frontstadt ticken die Uhren anders, wenn hier der rot-rote Senat einen VEB-Flughafen bauen will, gibt es nicht den kleinsten Aufschrei in der taz.[…]

ASTRID BOTHE, Berlin-Bohnsdorf