piwik no script img

FlüchtlingskriseWien plant Grenzkontrollen am Brenner

BRÜSSEL | Nach Monaten relativer Ruhe ist die Flüchtlingskrise in der EU zurück: Österreich bereitete am Dienstag wegen der hohen Ankunftszahlen in Italien die Sperrung des Brenners vor. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) will dabei auch Soldaten einsetzen, um Flüchtlinge an der Weiterreise nach Norden zu hindern. Die italienische Regierung bestellte wegen der Ankündigung den österreichischen Botschafter in Rom ein.

Er erwarte „sehr zeitnah“ Grenzkontrollen am Brenner-Pass, sagte Doskozil der Kronen-Zeitung. Er halte dabei einen „Assistenzeinsatz“ des österreichischen Bundesheeres „für unabdingbar, wenn der Zustrom nach Italien nicht geringer wird“. 750 Soldaten seien verfügbar. Schon am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium vier gepanzerte Fahrzeuge in das Grenzgebiet verlegen lassen. Auch der konservative Außenminister Sebastian Kurz sagte, die nun laufenden Vorbereitungen seien notwendig. Er sah Handlungsbedarf seitens der EU und Italiens. Ziel müsse die Schließung der Mittelmeer-Route sein. (afp)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen