Finkenwerder : Airbus-Beschluss stört Umgehung
Der Baustopp für die abermalige Verlängerung der Airbus-Werkspiste nach Neuenfelde hinein bringt die Planung für eine Ortsumgehung Finkenwerder ins Wanken. Grund dafür ist die Verkoppelung des westlichen Teils der Umgehung mit dem Plan für die Pistenverlängerung. Die Straße hatte außen um den Pistenkopf herum- und dicht an den verbleibenden Häusern von Neuenfelde vorbeigeführt werden sollen. Der Umweltverband BUND sieht daher „eine zügige Realisierung der so genannten Südtrasse in weite Ferne gerückt“. Er forderte die Stadtentwicklungsbehörde auf, die Planung für die weiter nördlich auf Finkenwerder Gebiet liegende „Bezirkstrasse“ wieder aufzunehmen.
Der BUND kämpft gegen die Südtrasse, weil sie direkt an dem Naturschutzgebiet Finkenwerder Süderelbe vorbei führt. Überdies befürchten die Umweltschützer und ansässigen Obstbauern, dass die Südtrasse zur Erschließung eines neuen Industriegebietes im Alten Land dienen könnte. Die Bezirksstrasse („Köterdamm-Trasse“) würde durch einen spärlich besiedelten Teil Finkenwerders führen und die Umwelt schonen, wie von Gutachtern bestätigt wurde.
Die Stadtentwicklungsbehörde sieht sich zwar veranlasst, die rechtliche Situation zu prüfen, stellt sich aber auf stur: „Wir halten an der Ortsumgehung Finkenwerder auf der Südtrasse fest und werden alle notwendigen Schritte unternehmen, um diese zügig zu realisieren“, verlautbart die Behörde.
Politisch stellt sich die Frage, ob der Bau der Ortsumgehung und der A26 durchs Alte Land bei Verzögerung der Pläne weiter zu rechtfertigen sind. Denn die Ortsumgehung war damit begründet worden, dass Finkenwerder und Airbus nicht auf den Bau der Autobahn warten könnten. knö