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■ Filmstarts a la carteBoxen und Beten

Für eine Bereicherung des Berliner Dokumentarfilmangebots sorgen in den kommenden Monaten die Franzosen. Jeweils in der letzten Woche eines Monats zeigt dann das Institut Francais im Eiszeit-Kino ausgewählte französische Dokumentationen zu einem ganz bestimmten Thema, stets in Videogroßbildprojektionen und meist im Original mit englischen Untertiteln. Im Januar geht es um den Sport: vom Straßenbasketball über den Langlauf bis hin zum Thai-Boxen. Benoit Ferreux & Aelig: Le Carre de Lumiere handelt von der europäischen Variante des Faustkampfs: Neun aktive und ehemalige Boxer erzählen aus ihrem Leben, von ihren Kämpfen, von ihrer Freundschaft zueinander und von einer lebenslangen Faszination für ihren Sport. Vor allem aber wehren sich die Sportler gegen das Vorurteil, das Boxen sei nur etwas für hirnlose Schläger. Also wird über Kampfphilosophie und –strategie geplaudert und über die Intelligenz und Disziplin, die man benötigt, um sie korrekt umzusetzen. Einer der Männer bringt es schließlich für sich auf den Punkt: Eigentlich, so sagt er, sei das Boxen so ähnlich wie Beten. Man konzentriere sich und versuche, alles um sich herum zu vergessen.

Le Carre de Lumiere 29.1.; weitere Sportfilme vom 28.1.- 3.2. im Eiszeit 2

In Europa ist der japanische Regisseur Kato Tai bis heute ein Unbekannter geblieben. Erstmals wurde sein Werk in unseren Regionen 1997 dem interessierten Publikum beim Filmfestival von Locarno vorgeführt. Das Arsenal-Kino zeigt in Kooperation mit dem Filmmuseum München vom 1.2.- 10.2. jetzt auch in Berlin einige Filme des Regisseurs, der sich im Rahmen des kommerziellen japanischen Unterhaltungskinos vornehmlich der Variation klassischer Genres widmete: vom Samurai- über den Yakuzafilm bis zum Melodram.

Filme von Kato Tai vom 1.2.- 10.2. im Arsenal

Es gibt Filme, die läßt man sich durch nichts und von niemandem vermiesen, weil sie unverrückbar zu den positiven Kindheits- und Jugenderinnerungen gehören. Dazu zählt zweifellos auch Ferien auf Saltkrokan des schwedischen Regisseurs Olle Hellbom. Dabei zieht einen hier weder eine besonders komplexe Erzählstrategie in den Bann, noch wird man von einer atemberaubenden Ästhetik verzaubert. Die Geschichte von einer Familie aus der Stadt, die ihre Ferien auf einer schwedischen Schäreninsel verlebt, besticht vielmehr durch die Möglichkeiten zur Identifikation, die sich hier für Kinder aller Altersstufen bieten: Egal, ob es um die Probleme geht, die Pelles übergroße Tierliebe gelegentlich aufwirft, oder um die Kabbeleien zwischen Zwölfjährigen beiderlei Geschlechts oder auch um die Suche nach einem geeigneten Traumprinzen für Pelles ältere Schwester – sowohl die Handlungsstränge als auch die Zeichnung der Charaktere bleiben stets nachvollziehbar und werden kindgerecht präsentiert.

Ferien auf Saltkrokan 30.1.- 31.1. im Cinema Walther-Schreiber-Platz

Lars Penning

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