piwik no script img

Filmheldenreden bei Youtube40 Prisen Motivation

Die Zeiten sind schlecht. Stimmung im Keller? Youtube sei Dank gibt es Abhilfe: Zwei Minuten voll mit den pathetischsten Motivations-Ansprachen aus den letzten Jahrzehnten der Filmgeschichte.

"Nicht vergessen, wie bedrohlich wir sind": Brad Pitt als Achilles. Bild: screenshot youtube.com

Die Zeiten sind mies. Und werden immer schlimmer. Täglich neue Pleiten, tiefere Finanzlöcher, schlechtere Aussichten. Wie schön, dass man sich gegen das allgemeine Stimmungstief die Motivationsspritze bei Youtube abholen kann: Vierzig Heldenansprachen in gerade einmal zwei Minuten.

Helden, die vor ihren Männern Schlachtfelder abreiten, Trainer, die ihrer Mannschaft vor dem Spiel einheizen, Lehrer, die Bestleistungen aus ihren Schülern herauskitzeln wollen - alle vermischt in einem einzigen Mashup. "The day will come, when the courage of men fails. But it is not this day" brüllt Herr-der-Ringe-Messias Aragon seiner Meute zu. Gefolgt von Matrix-Guru Morpheus, der seine Anhänger motiviert, ein brüllender Brad Pitt im Sandalenfilm, Mel Gibson als widerspenstiger Schotte, einem patriotisierenden Jean-Claude van Damme und Kirsten Dunst mit all ihrer Cheerleader-Teamgeist-Inbrunst.

Unterlegt mit typisch disneyschen "Ab-jetzt-wird-alles-gut"-Geigen ist dieses zwei Minuten-Mashup so etwas wie ein Red Bull für schlecht gelaunte: Süß, klebrig und gibt dir den ultimativen Anpack-Kick. Ach - und wenn die Musik hymnenartig wird, Bill Pullman den Independence Day ausruft, Kirk Douglas Tränchen verdrückt und die Internatsschüler von "Club der toten Dichter" auf ihre Tische steigen, sagt uns Hollywood unisono: Wird schon werden - wenn wir anpacken. Quasi eine Obama-Rede ohne Obama.

Aber das Mashup taugt auch für alle, die sich vor so viel US-Pathos fiesen. Denn die können die zwei Minuten einfach mal gucken, ob sie alle 40 Filme auf Anhieb erkennen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!