Film + Diskussion 09.01.: „Đừng Sợ! Hab keine Angst!“

Der Film verdeutlicht, wie die 2016 durch eine Stahlfabrik verursachte Umweltkrise in Vietnam den Kampf um eine unabhängige Zivilgesellschaft formte.

„Liegt es an Formosa, dass Menschen sterben?“, „Widerstand gegen Polizeigewalt Loc Ha!“ Bild: Screenshot aus dem Film von Green Trees

Der Film „Đừng Sợ! Hab keine Angst!“ (32 Minuten auf vietnamesisch mit englischen Untertiteln) der Umweltorganisation Green Trees Vietnam dokumentiert die Entwicklung einer unabhängigen Zivilgesellschaft in dem südostasiatischen Land. Es ist der erste Film, der je zu dem Thema in Vietnam produziert wurde. Anlass des Films ist eine Umweltkatastrophe im Jahr 2016 an der zentralen Küste des Landes, die ein Massen-Fischsterben auslöste. Bewohner und Fischerbetriebe verloren ihre Existenzgrundlage, weshalb die Region bis heute unter Auswanderung, Gesundheitsproblemen und Armut leidet.

Wann: Do., 09.01.2020, 19 Uhr

Wo: taz Kantine

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

Eintritt frei

Nach landesweiten Protesten räumte die Stahlfabrik Formosa Ha Tinh ein, die Katastrophe verursacht zu haben. Was als Protest gegen Umweltverschmutzung begann, entwickelte sich zur landesweiten Bewegung für eine unabhängige Zivilgesellschaft. Der Film zeigt wie der Kampf um Umweltschutz, Menschenrechte und Demokratie auf staatlichen Widerstand stößt. Während sich die Behörden in einigen Fällen dialogbereit zeigten, erfuhren einzelne Aktivist*innen Polizeigewalt und langjährige Haftstrafen. Die Filmemacher von Green Trees stehen ebenfalls unter polizeilicher Überwachung.

Anschließend Diskussion auf deutsch mit:

Anh-Susann Pham Thi, Soziologin, Universität Manchester

Jörg Wischermann, Politologe, GIGA Institut für Asien-Studien

Moderation: Sven Hansen, taz-Asienredakteur