piwik no script img

Festnahme nach Mordaufruf auf YoutubeElton John nannte Jesus "schwul"

Nachdem Elton John in einem Interview Jesus als schwul geoutet hatte, rief der Gründer der US-Partei "Rechte des Schöpfers" zum Mord an ihm auf. Er wurde wegen "Terrordrohungen" festgenommen.

Ein "mitfühlender, superintelligenter schwuler Mann" - sagt John über Jesus. Bild: ap

ATLANTA apn | Die Polizei im US-Staat Georgia hat einen Mann festgenommen, der in einem YouTube-Video den Tod des Sängers Elton John gefordert hatte. Dem Festgenommenen werden "Terrordrohungen" vorgeworfen. Wem die Drohungen galten, sagte die Polizei in Atlanta am Mittwoch zunächst nicht. Der Sohn des beschuldigten Neal Horsley sagte allerdings, er glaube, die Festnahme seines Vaters stehe im Zusammenhang mit dem Video über Elton John.

Darin beschwert sich der später Festgenommene über Äußerungen des Musikers in der Zeitschrift Parade vom Februar, wonach Jesus ein "mitfühlender, superintelligenter schwuler Mann" gewesen sei, "der menschliche Probleme verstanden hat". Der 65-jährige Beschuldigte erklärte in dem am 28. Februar auf YouTube veröffentlichten Video, John habe das Bild Jesu entweiht und Blasphemie begangen. Vor einem Gebäude, in dem der Sänger eine Eigentumswohnung haben soll, hält der Beschuldigte ein Plakat mit der Aufschrift "Elton John muss sterben" hoch.

Horsley ist Gründer der Partei "Rechte des Schöpfers" und will in diesem Jahr bei der Wahl zum Gouverneur von Georgia antreten. Er gilt als strikter Abtreibungsgegner und machte diesbezüglich mit umstrittenen Aktionen auf sich aufmerksam.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

7 Kommentare

 / 
  • WW
    Wilder Wusel

    Schwul oder nicht schwul;das ist hier die Frage;-).Ist es nicht völlig egal?Diese Geltungssucht,die im homosexuellen Bereich stattfindet grenzt ja schon an Extremismus.Wer es nötig hat,sich mit seiner Sexualität an den Laden zu legen,der scheints wirklich nötig zu haben.Da stellt sich mir die Frage:Haben Homosexuelle ein Aufmerksamkeitsdefizit?:-))

    Was den Aufruf dieses Menschen aus Atlanta betrifft:Halte ich für mindestens genauso bescheuert!

  • K
    Kritiker

    Ich bin Buddhist.

    Und glaube Buddha war Bi.

    Und das ist gut so.

    Denn das ist schön, so zu sein.

  • T
    Tammy

    Erstens mal hat Elton John nicht gesagt:" Jesus WAR schwul, sondern: "Ich sehe Jesus als......" Das ist seine private Ansicht und Interpretation. Darauf hat ja wohl jeder ein Recht. Was jetzt passiert zeigt nur wieder sehr deutlich wozu religöser Fanatismus führt. Nichts anderes ist nämlich die Aktion dieses Irren in Atlanta.

  • A
    Adrian

    Zum Glück hat er nicht behauptet, Mohammed sei schwul gewesen. Das wäre wesentlich gefährlicher.

  • I
    Icke

    Wie sie mir auf die nerven gehen. Ich meine, ich gehöre selbst zu ihnen, aber muss man denn jeden und alles und überhaupt jedes Ding schwul nennen, nur um sich wichtiger zu machen?

     

    Hans hats schon richtig gesagt, das gehört in die Prvatsphäre, das geht eigentlich keinen was an. Das übliche Rumgekose in der Öffentlichkeit ist ja in Ordnung.

     

    Aber wenn ein Mann mit der Aggressivität und Wichtigtuerei einer Feministin daherkommt, er darauf total abdreht und der gesamten Welt erzählen muss, wie oberschwul er doch ist, ist das nervtötend und hinderlich für die gesellschaftliche Azeptanz der Homosexualität!

  • F
    Flo

    "Jeder soll meinetwegen seine Neigungen im Rahmen der Gesetze in seiner PRIVATSPHÄRE ausleben"

     

    Dann darfst du deine Neigung aber gefälligst auch nur PRIVAT ausüben. Also...wehe ich seh dich mal dabei wie du deiner Freundin auf offnen Straße ein Küsschen gibst... ;)

     

    "Oder gibt es etwa Heteroparaden?"

     

    Nein. Und wieso auch? Oder lebst du in einer heterophoben Gesellschft? Davon abgesehen...geh einfach mal zum Fussball, auf Oktoberfest oder zum örtlichen Schützenfest...kommt ca. aufs gleiche raus.

     

    Zum ARtikel:

    Was für ein verwirrter Spinner. Und ob das unbedingt beim Wahlkampf hilft? Ich mein Elton dürfte wohl etwas mehr Fame haben als der...

  • HW
    Hans Wurst

    Dieser Aufruf ist zu verurteilen! Gleichwohl geht mir die Homosexualisierung der Geellschaft langsam auf den Keks. jede bedeutende Persönlichkeit der Geschichte wird früher oder später als schwul denunziert. Jeder soll meinetwegen seine Neigungen im Rahmen der Gesetze in seiner PRIVATSPHÄRE ausleben, aber die dauernde Mediengeilheit und der Geltungsdrang Homosexueller ist unerträglich. Oder gibt es etwa Heteroparaden?

    Übrigens: hätte John das gleiche über Mohammed gesagt, wäre er wahrscheinlich schon tot.