: Fehlende Reisefreiheit
betr.: „Visavergabe – Nichts geht mehr“, taz vom 15. 3. 05
Wer selber schon einmal miterleben musste, wie Einladungen gemeinnütziger Vereine an Vertreter von Partnerorganisationen aus den GUS-Staaten aufgrund der sowohl für die Einladenden als auch für die Eingeladenen kaum durchschaubaren bürokratischen Anforderungen gescheitert sind, oder wer erleben musste, dass russische Teilnehmer nicht zu einer sportlichen Veranstaltung anreisen konnten, da die mühsam beschafften Einladungsunterlagen angeblich auf dem Postweg verloren gegangen oder zu spät bei der Botschaft eingetroffen sind, kann diesem Kommentar nur zustimmen.
Ob sich diejenigen Oppositionspolitiker, die heute eifrig bemüht sind, aus der so genannten Visa-Affäre politisches Kapital zu schlagen, noch daran erinnern, dass sie vor 1989 den Staaten des damaligen Ostblocks die fehlende Reisefreiheit ihrer Bürger als Menschenrechtsverletzung angekreidet haben? JAN SCOTLAND, Bremen